Angesichts des gänzlich fehlenden Oberflächenwassers, viel zu geringer Niederschläge und der Unfruchtbarkeit des Bodens haben die landwirtschaftlichen Erfolge der Hopi die Wissenschaft vor bisher ungelöste Rätsel gestellt. Die Hopi selbst versichern, dass ihre Gebete und die anderen religiösen Verrichtungen, mit denen sie jede Phase ihrer Arbeit auf dem Feld begleiten, das Gedeihen ihrer Feldfrüchte bewirken. In der Tat können andere plausible Erklärungen dafür nicht angeboten werden.

Harold Courlander und Stephan Dömpke in „Hopi – Stimmen eines Volkes“

Wie es dazu kam

Seit 1995 die Wildnisschule gegründet wurde, haben wir vorhandene Themen immer wieder intensiviert, und im Laufe der Zeit kamen ständig weitere Themen dazu. Schlussendlich betrifft unsere Arbeit die gesamte Bandbreite eines Lebens im Einklang mit der Natur.

2014 begann Joscha seine Ausbildung bei Martín Prechtel, der in einem Puebloreservat in New Mexico aufgewachsen ist und der später in den Stamm der Tzutuhil Maya, einem Volk von Maisbauern in Guatemala, eingeheiratet hat.  Durch ihn kam Joscha das erste Mal mit zeremoniellem Anbau in Kontakt. Seitdem verbrachte er jährlich etwa einen Monat dort und begann zu lernen, wie unmittelbar die Zeremonien, Lieder und Tänze eines Stammes das „Leben mit dem Land“ verkörpern. 2017 begann auch Wolfgang diese Ausbildung und 2019 folgte Laura.

Zu den vielen Hausaufgaben, die wir bei Martín bekommen, gehören auch ein spezieller Umgang mit Pflanzen und der Anbau von Mais. So kam mit den Jahren jede Menge Erfahrung in der Ausübung von zeremoniellem Anbau dazu.

In dieser Zeit tauchten mit Laura, der Partnerin von Joscha und mit Birke, der Partnerin von Matthias zwei Bäuerinnen und Gärtnerinnen in unserem Kreis auf, die beide, jede auf ihre eigene Art und Weise, jede Menge landwirtschaftliche Erfahrung mitbrachten.

Nach Jahren der Begeisterung für und Arbeit im ökologischen Landbau kamen für die gelernte Landwirtin Laura, durch ihre Ausbildung bei Wildniswissen, ganz neue Aspekte eines naturnahen Lebens hinzu, und sie sprach uns darauf an, wie gut ein ökologisch bewusster Anbau von Nahrung zu Wildniswissen passen würde. Diese Idee begeisterte uns und fiel auf einen, inzwischen gut bereiteten Boden. Eine Idee begann, zu keimen.

Birke ist gelernte Gemüsegärtnerin und seit 2013 als Seminarleiterin mit verantwortlich für die Ausbildung in bio-dynamischer Landwirtschaft. Seit 2020 ist sie für die Koordination dieser Ausbildung in Ostdeutschland zuständig. Während unserer 25-Jahr-Feier ergriff sie die Initiative und brachte die Vielfalt unserer Ideen an einen Tisch zusammen. Der erste Schritt auf dem Weg zu diesem Lehrgang war getan. Die Idee begann zu sprießen.

Die Inhalte

Erleben Sie den Reichtum dieser Erde. Erfahren Sie, wie das Land uns mit allem versorgt, was wir zum Leben brauchen. Begreifen Sie, weshalb Naturvölker der ganzen Welt liebevoll von Mutter Erde sprechen. Gemeinsam gehen wir auf die Reise zu einer intensiven Beziehung mit unserer großen Mutter. Wir erfahren unmittelbar, dass sie uns ernährt und lernen, wie wir ihr etwas zurückgeben können.

Das konkrete, gemeinsame Tun im Selbstversorger-Garten sowie die Praxis des zeremoniellen Anbaus stehen dabei im Vordergrund. Von der Aussaat bis zur Ernte lernen wir über Gemüsearten, Kräuter und Obst zur Selbstversorgung. Wir lernen das Verarbeiten, Haltbarmachen und Lagern von Lebensmitteln und gewinnen Fachwissen über Fruchtfolgen, Pflanzenfamilien und Bodenkunde.

Mit den dadurch gewonnen Erkenntnissen vertiefen wir unser Umweltbewusstsein und lernen, dies direkt bei uns zu Hause anzuwenden.

Viele Naturvölker bauen sogar auf nährstoffärmsten Böden erfolgreich Gemüse an. Ihr Erfolg dabei ist bis heute ein Rätsel. Wir lauschen ihren Geschichten und lernen von ihren Traditionen, was sich hinter dem Begriff des zeremoniellen Anbaus verbirgt.

Schritt für Schritt nähern wir uns so einer indigenen Sicht auf die Welt. Wir lernen, wie wir etwas beitragen können, das für die Erde wertvoll ist und erfahren, was es bedeutet, mit statt nur von dem Land zu leben.

Themen sind unter anderem:

  • Eigenes Gartenprojekt – vom Finden des geeigneten Platzes bis zur eigenen Ernte,
  • die 3 Schwestern, Anbau von Mais, Kürbis und Bohnen,
  • Indigener Ackerbau, Geschichten und die Ökonomie des Schenkens,
  • den Boden lesen lernen: Boden und Bodenfruchtbarkeit, Bodenarten, Bodenleben, Humusaufbau, Gründüngungen, Kompost, Terra Preta und Mulchen,
  • jahreszeitliche Veränderungen, Wetter und Mondphasen beobachten und dokumentieren; Aussaatkalender lesen und anwenden lernen,
  • Zeremonien für die Erderneuerung,
  • Pflanzen- und Bodengesundheit mit biologischen und biologisch-dynamischen Präparaten,
  • Pflanzenvermehrung sowie das Ernten und Erhalten von Saatgut.

Die Ziele

Wir stärken unser Bewusstsein für ökologische Zusammenhänge und erfahren uns als Teil von Mutter Erde. Wir lernen, einen eigenen Garten anzulegen, Gemüse zu ernten und Lebensmittel zu lagern. Wir erfahren, wie wir zur Gesundheit der Erde beitragen und unseren Lebensraum durch unser Sein bereichern. Wir erfahren, wie es sich anfühlt, mit dem Land zu leben.

Die Struktur

Dieser 8-monatige Lehrgang besteht aus insgesamt 24 Tagen, aufgeteilt in 6 aufeinander aufbauende Blöcke, die je 4 Tage dauern.

Das Lernen und Erfahren findet, sowohl in den Ausbildungsblöcken als auch durch die Hausaufgaben sowie ein Praxisprojekt, zuhause statt.

Die Daten

Lehrgang 2025